Sandvik präsentiert Upgradepaket für Automatisierung von DD422i / DD422iE
Sandvik Mining and Rock Technology hat ein Upgradepaket für die Automatisierung der Bergbaubohrwagen DD422i und DD422iE vorgestellt, mit dem Bergleute und Tunnelbauer nun Bohrarbeiten ohne Unterbrechungen rund um die Uhr ausführen können. Das neue Paket enthält drei Optionen, die einzeln oder als Gesamtlösung erhältlich sind.

Eine Produktion rund um die Uhr gilt heutzutage als Voraussetzung des modernen Berg- und Tunnelbaues. Bergbauunternehmen und Baufirmen suchen stets nach technischen Neuerungen, mit denen sich ihre Investitionen in die Ausrüstung und für das Personal optimieren lassen, sodass die Gesamtproduktivität steigt. Insbesondere bei zunehmend tieferen Gruben- und Tunnelvortrieben verlängern sich die Zeiten für die Ein- und Ausfahrt zum Schichtwechsel immer mehr. Dies verzögert die Produktionsaufnahme, wodurch sich die Arbeitsstunden pro Schicht verringern. Je tiefer der Vortrieb erfolgt, desto höher werden aus verschiedenen geotechnischen Ursachen zudem die Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, weshalb die Arbeitgeber alles daransetzen, die Arbeitskräfte diesen harten Anforderungen nicht mehr als nötig auszusetzen.
Neue Lösung von Sandvik
Zwei der modernsten und produktivsten automatischen Vortriebsmöglichkeiten, die der Markt derzeit bietet, sind die intelligenten Bohrwagen der Sandvik-400i-Serie: DD422i und DD422iE. Schon zahlreiche Berg- und Tunnelbau-Unternehmen konnten mit diesen Maschinen ihr Vortriebsbohren während der Schichtwechsel, Spreng- und Bewetterungszeiten automatisieren, indem sie sie je nach Beschaffenheit der Ortsbrust selbstständig ein Drittel oder gar die Hälfte des Abschlags bohren ließen. Auch wenn diese Bohrgeräte zahlreiche Vorteile haben, sind sie hinsichtlich der Anzahl der Bohrlöcher beschränkt, die ohne Bediener möglich sind: Die Anzahl der Bohrungen hängt unter anderem von der Lebensdauer der Bohrkronen ab, die wiederum durch die Gesteinsbeschaffenheit bedingt ist. Außerdem steigt beim automatisierten und unbemannten Bohren von Kranzlöchern die Gefahr, dass der Bohrarm den Stoß berührt oder den Kollisionsschutz des Auslegers aktiviert. Beides würde ebenfalls zu einer Unterbrechung der Produktion führen.
Wegen dieser Einschränkungen wurden die jetzt vorgestellten Automatisierungs-Updates für DD422i und DD422iE entwickelt. Sie bringen den Kunden von Sandvik ein Plus an Produktivität, Zuverlässigkeit und vor allem Betriebssicherheit für die Beschäftigten unter Tage.
Ausleger-Kollisionsschutz
Zur Überwindung der vorgenannten Einschränkungen hat Sandvik verschiedene optionale Extras für die Bergbau-Bohrwagen DD422i und DD422iE entwickelt. Diese sind einzeln oder als Paket erhältlich. Eine der neuen Lösungen ist der Ausleger-Kollisionsschutz, bei dem die Verfahrbewegungen der Bohrarme dynamisch neu berechnet werden. Dadurch wird im nicht überwachten Betrieb vermieden, dass sich der Bohrwagen abschaltet, um eine Kollision zu verhindern. Dies vermeidet also nicht nur mögliche Schäden, sondern unterbindet auch Betriebsunterbrechungen. Auch bei händischer Steuerung des Bohrarmes schützt das System vor den Folgen von Unachtsamkeiten: Die Bewegungen werden zunächst verlangsamt und schließlich gestoppt, wenn ein Bohrarm dem Träger oder dem anderen Ausleger zu nahekommt.
Bohrkronen-Wechsler
Der patentierte, neue halbautomatische Bohrkronen-Wechsler ermöglicht, die Bohrkronen von einem sicheren Ort aus zu wechseln. So muss der Bediener weniger Zeit vor dem Bohrwagen verbringen. Damit wird also nicht nur die Produktivität gesteigert, sondern auch die Gefahr gemindert, die für die Bediener auf unsicherem Grund besteht, zum Beispiel direkt vor der Ortsbrust. Außerdem ist seltener ein Aus- und Wiedereinsteigen in die Kabine erforderlich, ein Vorgang, bei dem unter Tage die meisten Verletzungen an Fußgelenk und Knie entstehen. Der Bohrkronen-Wechsler für beide Bohrarme besteht aus einem Halter für sechs oder neun Standard-Kronen und einer Aufweitungskrone. Das Prinzip ist einfach: Bei Bedarf wird die bisherige Bohrkrone abgelegt und eine neue entnommen.
Bohr-Fernsteuerung
Kernstück des neuen Pakets ist jedoch die Bohr-Fernsteuerung. Von einem Bedienstand aus lässt sich der Bohrwagen bedienen, zum Beispiel auch von einem Ort über Tage aus. So kann der Bediener den Bohrwagen mehr Löcher bohren lassen – zum Beispiel über Schichtwechsel oder während der Spreng- und Auswetterzeiten. Da die Ausrüstung damit auch in unbemanntem Betrieb unter Aufsicht steht, wenngleich aus der Ferne, wird außerdem die Gefahr von Schäden verringert. Die Ausrüstung an Bord besteht aus Kameras, einer Antenne, einer zertifizierten Zugangskontrolle und dem Steuergerät, das die Verbindung zwischen der Fernsteuerung und der Bohrvorrichtung herstellt. Zur Fernsteuerung gehören eine Steuereinrichtung, ein Display für die Kamera (in der Steuereinrichtung) und zusätzliche Regler für Beleuchtung und Kameras. Die gesamte Steuerungsausrüstung ist leicht und kompakt, sodass die Fernsteuerung ganz nach Bedarf mühelos überall aufgestellt werden kann.
Mehr Bohrmeter pro Schicht
Durch Einsatz des Automatisierungspaketes für die Sandvik-Bohrwagen DD422i und DD422iE lassen sich pro Betriebsstunde mehr Bohrmeter erzielen, was die Gesamtproduktivität des Untertagevortriebs erhöht und die Gefährdung der Bediener in der Grube verringert. Der Vortrieb wird folglich zuverlässiger und sicherer.
Tampere, 17. Januar 2019
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Johannes Välivaara
Product Manager, Underground Development Drills
Sandvik Mining and Rock Technology
Tel: +358407582909
E-Mail: johannes.valivaara@sandvik.com